6×9 Wellcome to your cell

Isolationshaft in US-amerikanischen Gefängnissen

Bei der Recherche zu meinem Stoff „Without Parole“ stieß ich auf eine Praktik innerhalb des amerikanischen Strafvollzugs, die ich besonders grausam finde, genannt Solitary confinement.Darunter versteht man die soziale Isolation und sensorische Deprivation eines Gefangenen für mehrere Tage, Wochen oder gar Jahre in Zellen, die nicht größer sind als ein Wandschrank. 6×9 feet, um genau zu sein. Das sind etwa 5 Quadratmeter. Von außen ein Kämmerchen, innen ein Hellhole.
Durch die drastische Einschränkung der sinnlichen Wahrnehmungen leiden die Häftlinge schon nach kurzer Zeit an Panikattacken, Halluzinationen, Schlaflosigkeit, Wut und Gewaltfantasien aber vor allem an einem überwältigenden Gefühl der Hoffnungslosigkeit.
Das trifft umso mehr auf die aktuell tausenden(!) von Jugendlichen zu, in den meisten amerikanischen Bundesstaaten bei Kapitalverbrechen wie Erwachsene behandelt werden, und daher ebenso für Regelverstöße, Drogenkonsum oder besonders perfide, zum eigenen Schutz vor sexuellen Übergriffen auf oft unbestimmte Zeit in Isolationshaft geraten sind. Viele sind dieser Tortur nicht gewachsen.

Could you handle it?

Das fragte rhetorisch ein Virtual Reality Projekt des Guardian auf dem Sundance Filmfestival 2016 um auf die geschätzten 80.000 – 100.0000 Menschen aufmerksam zu machen, die ohne jeden menschlichen Kontakt zur Zeit in den USA inhaftiert sind.

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